Musik am Hof zu Innsbruck
Bereits Herzog Friedrich (1382-1439), der erste in Innsbruck residierende Tiroler Landesfürst, hielt an seinem Hof Trompeter, Posaunisten, Pauker, Pfeifer, Lautenspieler und Harfenisten. Sein Sohn und Nachfolger Herzog Sigmund (1427-1496) institutionalisierte eine Hofkantorei, die, nachweislich seit 1463, den Mittelpunkt höfischer Musikpflege ausmachte, zuerst unter der Leitung des Organisten Niklas Krombsdorfer, ab 1478 unter der Obhut des schon von einem Zeitgenossen als "monarcha organistarum" gerühmten Paul Hofhaimer(1459-1537).[1]
Möglicherweise hat Herzog Sigmund diese Hofkantorei gegen Ende seiner Regierungszeit aufgelassen, denn König Maximilian (1459-1519) übernahm im März 1490 mit der Regentschaft des Landes Tirol samt den dazugehörigen Hofbediensteten von seinem Vetter an Hofmusikern nur einige Instrumentalisten: sechs Trompeter, je einen Posaunisten und Pauker und den Organisten Hofhaimer. Bis zum Jahre 1594 standen diese Musiker sowohl König Maximilian wie dem resignierten Herzog Sigmund zur Verfügung.[2] Maximilian richtete anscheinend bald wieder in Innsbruck eine kleinere Kantorei ein, die nun an Stelle des Lateinschulmeisters und seiner Sänger die Hofgottesdienste in der Pfarrkirche mit liturgischer Musik umrahmte. Von diesem Ensemble sind jedoch kaum Nachrichten überliefert.
Durch seine erste Vermählung 1477 mit Maria von Burgund hatte Maximilian bei seinem mehrjährigen Aufenthalt in den Niederlanden die damals weltberühmte burgundische Sängerkapelle an diesem Hof, der mit seiner vornehmen Geisteskultur als Vorbild für ganz Europa galt, schätzen gelernt. Die angesehensten Musiker der Zeit standen dort in Dienst und verliehen der Hofmusik jenen außergewöhnlichen Glanz, den Maximilian später seiner eigenen Hofkapelle stets aufzuprägen bestrebt war. Auch die zweite Gattin Maximilians, Maria Bianca Sforza, entstammte einem kunstliebenden Geschlecht und dürfte als Mäzenatin auf die reiche Musikpflege am kaiserlichen Hof Einfluss genommen haben. Trotz der Kenntnis beträchtlicher Details von Maximilians Hofkapelle sind nicht alle Zusammenhänge ihres Wirkens geklärt. Dieser Informationsmangel beruht vor allem auf dem häufigen Wechsel der Hofhaltung. Die Kapelle konnte zeitweise geteilt sein in Ensembles in Augsburg, Wien oder Innsbruck. Ferner befand sich eine Anzahl von Musikern unterwegs in der Reisegesellschaft Maximilians. Etliche der Musiker standen nur in einem losen Dienst am Hof, was wiederum die Klarstellung der Verhältnisse in der Hofkapelle erschwert.[3] Nachdem Maximilian 1494 die Regentschaft über die Niederlande und die burgundische Hofkapelle seinem Sohn Philipp abgetreten hatte, begann er mit dem Aufbau einer neuen Kapelle für sich selbst, wobei einige Sänger und Instrumentisten ihren Standort in Innsbruck zugewiesen bekamen.[4] Zu ihnen zählte weiterhin Paul Hofhaimer. Ihm war Maximilian bereits als Abgesandtem Herzog Sigmunds auf dem Fürstentag in Frankfurt am Main 1486 bei seiner Wahl zum Römischen König begegnet.
Mit Hofhaimer war in Innsbruck bis nach 1500 der namhafteste Organist seiner Zeit ansässig. Er pflegte von dieser Stadt aus Beziehungen zu den damaligen Musik ausübenden wie Musik fördernden in- und ausländischen Autoritäten und wurde zum Vorbild einer neuen bedeutenden Organistengeneration. Maximilian war sich wohl bewusst, welch einzigartiger Künstler ihm zu Diensten stand: Er verdoppelte Hofhaimers einst von Herzog Sigmund auf Lebenszeit verbrieftes Gehalt, erließ 1494 in Innsbruck ein Dekret, dass Hofhaimer ihn auf Reichtstage zu begleiten habe, gewährte ihm eine eigene Reisepauschale und präsentierte somit der Öffentlichkeit den außergewöhnlichen Standard seiner Hofmusik; er adelte ihn 1515 und hatte ihm zudem den Status seines "obristen Organisten" belassen, als Hofhaimer sich nach Passau, Augsburg und Salzburg in andere Dienste begab.[5] Der hohe künstlerische Rang Hofhaimers findet ferner Ausdruck in den Porträts, die Albrecht Dürer, Lukas Cranach, Hans Burgkmair und Hans Weiditz von ihm, in größerer Anzahl als sonst üblich, fertigten. Seine Genialität kam der Innsbrucker Hofmusik nicht nur im praktischen Orgelspiel und in der Komposition, sondern auch in seinen Kenntnissen der Orgelbaukunst zugute. Von den drei Orgeln, die Maximilian für die Innsbrucker Pfarrkirche bauen ließ, wurde die erste unter der Leitung Hofhaimers 1491/92 errichtet, die dritte von Jan Behaim aus Dubrau 1512-1515 mit der Beteiligung Hofhaimers.[6]
Maximilian besuchte wiederholt Innsbruck in Begleitung seiner Reichskapelle, der seit 1496 in Wien Hans Kerner als "obrist Caplan und Cantor" und nach dessen Tod Georg Slatkonia als "obrist cantor" und"Capellenmeister" vorstanden. Diese Kapelle folgte dem Monarchen auf seinen politischen Reisen und anderen repräsentationsgebundenen Unternehmungen. Ihrem Itinerar sind folgende Aufenthalte in Tirol zu entnehmen: im Jahr 1500 im Herbst in Tirol, am 30. November in Bruneck; in Innsbruck 1501, ferner im September/Oktober 1503, von Herbst bis Dezember 1511 und ab Oktober 1518.[7] Im Herbst 1503 trafen in Innsbruck und Umgebung die maximilianische Hofkapelle und die burgundische Hofkapelle Philipps zusammen, als Philipp mit seiner Gattin Johanna auf der Rückreise von Spanien nach Brüssel vom 12. September bis 5. Oktober in Tirol bei seinem Vater Halt machte. Beide Hofkapellen boten in ihren Auftritten, jede für sich wie auch vereint, eine klangmächtige Pracht auf, die der Kammerherr Philipps, Anton von Lalaing, in seinem Reisetagebuch mehrfach schildert, so etwa am 17. September 1503: "Die Sänger des Königs [Maximilians Hofkapelle] und Meines Herrn [Philipps Hofkapelle] sangen die Messe und spielten die von allen Instrumenten erfüllte Orgel [...] Es ist die klangvollste Musik, die man hören konnte".[8] Am 26. September 1503 wurden in der Innsbrucker Pfarrkirche für Maximilians verstorbenen Schwager Hermes von Mailand zwei "Messen gesungen. Die erste vom Requiem sangen der genannte Bischof [von Bethlehem] und die Sänger Meines Herrn [...] Die zweite Messe war [...] gesungen von den Sängern des Königs [...] die Posaunenbläser des Königs begannen das Graduale und spielten das Deo gratias und Ite missa est, und die Sänger Meines Herrn sangen das Offertorium".[9] Möglicherweise waren (Toten-) Messen von Pierre de la Rue bzw. Heinrich Isaac (ca.1450-1517) erklungen.[10]
Isaac gehörte Maximilians Hofkapelle von 1496 bis 1517 an; schon 1484 hatte sich der herausragende Komponist kurzfristig am Innsbrucker Hof aufgehalten. Von Innsbruck aus ernannte Maximilian den 1496 von Augsburg nach Wien beorderten Kapellsänger am 3. April 1497 zu seinem Hofkomponisten. Isaac setzte der Stadt Innsbruck ein Denkmal, indem er eine alpenländische Volksweise zweimal mehrstimmig bearbeitete: Sein Gesellschaftslied "Innsbruck ich muss dich lassen" gehört zu den bekanntesten seiner Gattung.[11]
Im Oktober 1518 bezog Maximilians Hofkapelle, vom Reichstag zu Augsburg eintreffend, in Innsbruck ihr Winterquartier und verharrte dort über den im Januar 1519 zu Wels erfolgten Tod ihres Herrn hinaus. Nach einem anfänglichen Beschluss, dass die "Trumetter zu Ynsprug vnderhalten" würden, ordnete Kaiser Karl V. im September 1520 die Auflösung der Hofkapelle an. Schließlich erfolgte 1523 in Innsbruck die Entlassung aller Sänger und Instrumentalisten.[12]
Während der durch andauernde Krisen erschütterten Regierungszeit von Maximilians Enkel und Nachfolger Ferdinand I. (1503-1564) gab es in Innsbruck keine Hofkapelle; die Hauptresidenz befand sich in Wien. Bei Hofgottesdiensten in Innsbruck sang die Pfarrkantorei, zeitweise verstärkt von Sängern aus Hall, Schwaz oder Imst. Die Regierung in Innsbruck bestellte lediglich noch die Organisten der Pfarrkirche. Sie beauftragte jedoch auch 1555 den Orgelmacher Jörg Ebert († vor 1582) aus Ravensburg, für die seit 1553 im Bau befindliche neue Hofkirche eine Orgel zu errichten. Dieses 1558 fertiggestellte Instrument in mitteltöniger Stimmung (mit acht reinen Terzen), einer Stimmtonhöhe a = 445 Herz (bei 11° C) und 15 Registern ist nach mehreren Umbauten und Restaurierungen seit 1976 wieder spielbar und gilt als die älteste erhaltene größere Kirchenorgel nördlich der Alpen. Mit ihr besitzt Innsbruck nun ein einmaliges Musikdenkmal der Renaissance.[13]
Als Erzherzog Ferdinand II. (1529-1595) im Jahre 1567 seine Residenz von Böhmen nach Innsbruck verlegte, entwickelte sich die Stadt zu einem Musikzentrum internationalen europäischen Ranges. Wilhelm Hofhaimer, bis 1540 Organist an St. Jakob und Hans Schachinger der Jüngere hatten den Sohn Kaiser Ferdinands I. in seiner Jugend musikalisch unterwiesen; die Verwandtschaft mit Herzögen von Bayern, Mantua, Ferrara und Toskana, allen vortrefflichen Kunstliebhabern, trug mit dazu bei, dass Ferdinand II. an seinem Hof zu Innsbruck alle Pracht eines vollendeten Renaissancefürsten zur Entfaltung brachte. Ferdinand hatte als Statthalter in Prag ab 1548 Musiker in seine Dienste genommen, eine "Hofkapelle" mit den Sängern, dem Organisten und einem Lautenspieler sowie eine "Hofmusik" mit den Instrumentalisten unter der Leitung eines"Obristmusicus"; beide Ensembles brachte er mit nach Tirol. Am Innsbrucker Hof vereinten sich damals international angesehene Virtuosen bestmöglicher Herkunft. Die Sänger stammten überwiegend aus den Niederlanden und Süddeutschland, die Instrumentalisten aus Italien. Die Hofkapellmeister Wilhelm Bruneau(†1584) und Jakob Regnart (im Amt 1585-1596), der Sänger und nachmalige Vizekapellmeister Alexander Utendal (im Amt 1566-1581), Vizekapellmeister Georg Flori (ab 1584) zum Beispiel waren Niederländer, der"Obristmusicus" Orfeo de Cornay (bis 1568) und sein Nachfolger Peter Maria de Losij (bis 1596) kamen aus Mailand.
Von den Sängerknaben der Hofkapelle wurden mehrere später Berufsmusiker und Komponisten, z.B. Simon Kolb (bis 1572, Tenorist 1577-1591), Melchior Schramm und Blasius Amon (beide bis 1577). Blasius Amon (* um 1560 zu Hall in Tirol, †1590 in Wien) war schließlich der erste Österreicher, der nach Venedig reiste und hier insbesondere die Technik der Mehrchörigkeit studierte. Das Wiener Nekrologium vom 15. August 1590 rühmt ihn als
"derart ausgezeichnete[n] Musiker, dass Deutschland niemanden ihm zur Seite stellen konnte".
Neben den Hofkapellmeistern waren etliche Kapellisten selbst anerkannte Komponisten, unter ihnen Michel Charles Du Buisson (um 1565), Christian Hollander (1565-1569), Johann Flori (1573-1580), Antoine de La Court(1574-1590), Nikolaus Sales (1581), Franz Sales (1580-1587), Melchior Neusiedler (1580/81), Tiburtio Massaini(1589/90), Sebastian Hasenknopf (1590/91) und Johann Faber (I) (im Amt 1564-1595). Der Hoforganist Servatius Rorif (1566-1587) betätigte sich auch als Orgelbauer.
Unter Jakob Regnart (um 1540-1599), nach Utendals Tod 1581 bereits zum Vizehofkapellmeister berufen, vermehrte sich die Zahl der Hofkapellmitglieder in Innsbruck auf 32, die Hofkapläne nicht mitgerechnet, dazu 15 Mitglieder im Trompeterkorps. Das Musikleben bei Hof erhielt damals seinen Glanz nicht nur durch die dort ansässigen Künstler, sondern auch durch auswärtige, die mit dem Hof in Verbindung standen, unter ihnen Rudolf di Lasso, Annibale Padovano, Antonio Scandello. Orlando di Lasso, Cyprian de Rore, Jakobus Vaet, Philipp de Monte und Andrea Gabrieli widmeten dem Innsbrucker Hof teils auf Bestellung, teils auf eigenen Wunsch Kompositionen. Andrea Gabrielis sechsstimmige Madrigale (RISM A/I G 72) sind Erzherzog Ferdinand zugeeignet und dürften in Innsbruck wohl auch erklungen sein; damit war die Innsbrucker Hofmusik Interpret von Werken der damals modernsten musikalischen Gattung. Beziehungen und auch ein Austausch von Musikern wurden gepflegt mit den Hofkapellen von Wien, München und dem schwäbischen Zollernhof Hechingen. Mehrere Münchner Hofmusiker hielten sich 1581 und 1588 in Innsbruck auf, diesmal ohne ihren Kapellmeister Orlando di Lasso, der zumindest 1582 und 1584 hier kurz verweilte.[14]
Erzherzog Ferdinand II. sammelte für seine Kunstkammer nach musealen Aspekten auch Musikinstrumente erlesener und seltsamer Art. In ihr waren Saiteninstrumente, z.B. von Gerolamo de Virchi, Gasparo da Salò, Georg Gerle ebenso vorhanden wie "türkische Schalmeyen", "persische Heerpauken" und Musikautomaten. Obwohl Ferdinand testamentarisch verfügt hatte, dass die Sammlung "für alle Zeiten unzerteilt" im Schloss Ambras verbleiben müsse, ordnete Kaiser Franz I. ihre Überführung nach Wien an, weil er sie durch die bayerische Okkupation gefährdet glaubte. Seit Ende des 19. Jahrhunderts werden die meisten der noch vorhandenen Instrumente im Kunsthistorischen Museum zu Wien verwahrt.[15] Kaiser Rudolf hatte nach dem Ableben Ferdinands die Instrumente in einem Inventar verzeichnen lassen; dieses enthält ferner den Musikalienbestand der Kunstkammer, den der Erzherzog mit handschriftlichen Chorbüchern und prachtvollen Musikdrucken aus Italien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden vergrößert hatte.[16] Das Repertoire der Innsbrucker Hofmusik zur Zeit Ferdinands II. bestand aus liturgischer Musik für die Kirche und Madrigalen, Canzonetten, Villanellen, Chansons sowie Liedern zur Tafel und in der Kammer. Theateraufführungen fanden in der Hofburg und im Schloss Ambras statt, wobei berühmte Sänger und Theatertruppen aus Italien wie die "Comici Gelosi" verpflichtet wurden. Ferdinands Vorliebe für das Theater zeigt sich auch darin, dass er selbst 1584 eine "Schöne Comoedi Speculum Vitae Humanae"verfasst hat, zu der sein Hofkapellmeister Regnart "motetten und gesang" komponierte.[17] Ständig hielt der Fürst an seinem Hof"Tänzer und Springer" mit Besoldung, meist Italiener, die auch der Hofgesellschaft Unterricht im Tanzen erteilten.[18] Nachdem Erzherzog Ferdinand II. 1595 verstorben war, wurde 1596 mit dem Hofstaat die Hofkapelle aufgelöst.
Dem neuen Statthalter Erzherzog Maximilian (1558-1618, "der Deutschmeister") folgten im Jahr 1602 aus seiner Residenz in Mergentheim 16 Musiker nach Innsbruck. Der mitgekommene Kapellmeister Johann Pettauerwurde 1603 von Johannes de Fossa der Jüngere und 1607 von Johann Stadlmayr (ca.1575-1648) abgelöst. An der nunmehr schlichten Hofhaltung hatte die Hofkapelle vor allem kirchenmusikalische Obliegenheiten wahrzunehmen. Daneben erklangen bei der Tafel und zu Ehren von Gästen deutsche Lieder und italienische Madrigale; hierfür bietet ein Musikalienverzeichnis der Hofkapelle von 1619 Hinweise. Wieder ereilte nach dem Tod des Regenten die Innsbrucker Hofkapelle 1618 das Schicksal der Aufhebung.[19]
Erzherzog Leopold V. (1586-1632) residierte ab 1619 teilweise in Innsbruck und ließ hierher von seinem bischöflichen Ansitz in Zabern (Elsaß) die meisten seiner Hofmusiker nachkommen. 1624 konnte Johann Stadlmayr wieder seine Anstellung als Hofkapellmeister der inzwischen vergrößerten Hofmusikkapelle erreichen. Damt war Innsbruck der führende Repräsentant des süddeutsch-österreichischen Frühbarock in der Kirchenmusik verpflichtet, der seine Stellung in Innsbruck sogar dem Ruf des kaiserlichen Hofes nach Wien vorzog. Zu Stadlmayrs Lebzeiten bereits war sein Ruhm weit über Tirol hinaus gedrungen, denn zwei berühmte zeitgenössische Musiktheoretiker würdigten ihn namentlich: Michael Praetorius bezeichnete Stadlmayr als "trefflichen Contrapunctisten und Musicus", und Abraham Megerle (1607-1680), einst um 1620 unter Stadlmayr Singknabe, später Diskantist und Organist bei der Innsbrucker Hofmusik, nannte 1672 in seiner Autobiografie seinen Lehrmeister "aller Komponisten ewige Zier und Ehr".[20]
Die Vermählung Erzherzog Leopolds mit Claudia von Medici 1626 in Innsbruck gab Anlass für prunkvolle, von Musik begleitete Festivitäten, sowohl zu den kirchlichen Zeremonien wie zur Tafel, bei der 40 "Tonkünstler"aufwarteten, oder bei Bällen, wo man auf "französisch, italienisch und deutsch" tanzte. Zu einem Ballett erklangen italienische Gesänge.
Das italienische Musiktheater hatte Leopold vor allem in Florenz beeindruckt. So beschloss er 1628, die bisherigen improvisierten Bühnen in der Hofburg und im Schloss Ambras durch ein feststehendes Theater zu ersetzen. Hofbaumeister Christoph Gumpp wurde nach Italien entsandt, wo er in Parma, Mantua und Florenz Theaterpläne zeichnen sollte. Schließlich fand in Innsbruck in den Jahren 1629 bis 1631 ein Umbau des nördlich der Hofburg um 1584 von Erzherzog Ferdinand errichteten Ballspielhauses zu einem Saaltheater statt. Dieses "Comedihaus" war eines der ersten im gesamten deutschen Sprachraum. Das Gebäude bestand bis zu seiner Zerstörung 1944, wenngleich es im Lauf der Zeit anderen Zwecken diente, z.B. im 19. Jahrhundert als Mauthalle ("Dogana"). Der von Leopold nach Innsbruck verpflichtete Sänger, Dirigent, Komponist und Choreograf Francesco Compagnolo (†1630) war eine der maßgeblichen Persönlichkeiten des damaligen internationalen Musiktheaters, erlebte jedoch die Fertigstellung der neuen Stätte nicht mehr. Auch der Erzherzog selbst starb 1632, wahrscheinlich nch vor Aufnahme eines geregelten Theaterbetriebs. Die Fürstinwitwe schränkte in Folge des Dreißigjährigen Krieges während ihrer Alleinregierung den Hofstaat ein, entließ die Mehrzahl der Musiker einschließlich aller Italiener mit Ausnahme eines einzigen, der auch Hofkaplan war. Dennoch genoss das nur mehr dreizehn Sänger und Instrumentalisten sowie vier Sängerknaben umfassende Ensemble unter Stadlmayr einen ausgezeichneten Ruf.[21]
Für Erzherzog Ferdinand Karl (1628-1662) bedeuteten Kunst und ihre Förderung mehr als Staatsgeschäfte. Er scheute, fast musikbesessen, keine Auslagen für das Engagement der besten Virtuosen, selbst wenn dies den finanziellen Ruin für das Land bedeutete. Die "Hofkapelle" für den Kirchendienst wurde mit Instrumentalisten verstärkt, die auch in der Kammer und im Theater Dienst leisteten. Als musikalischer Leiter folgte Stadlmayr 1648 der Hoforganist Ambrosius Reiner (1604-1672) nach. Die mehrheitlich deutsch besetzte, selbständige Gruppe der "Hoftrompeter" übernahm vor allem Musikaufführungen im Freien. Die "Kammermusiker", virtuose Sänger, auch Kastraten und die Instrumentalisten waren bis auf den englischen Gambenvirtuosen William Young (ca.1610-1662) und den Fagottisten Siegmund Albrecht Händl alle Italiener und bildeten den Grundbestand des Opernpersonals. Zu ihnen gehörten z.B. die Sänger Antonio Melani, Giovanni Antonio Pandolfo Mealli, der spätere Wiener Hofkapellmeister Antonio Pancotti oder die Geiger Roberto Sabbatiniund Antonio Maria Viviani, der gleichzeitig "Superintendent" dieses Ensembles und Hofkaplan war. Ihm war jedoch Pietro Antonio (Marc'Antonio) Cesti (1623-1669) übergeordnet, der schon in seiner Epoche als "il miracolo della musica" und noch heute als einer der bedeutendsten Opernkomponisten des 17. Jahrhunderts gilt. Über ihn fand die Oper von Italien her Verbreitung nach Wien und Süddeutschland. Er komponierte zahlreiche Prunkopern in und für Innsbruck und brachte das Musiktheater in Innsbruck zu einer für einen deutschsprachigen Fürstenhof einzigartigen Blüte.
In den Jahren 1652 bis 1654 ließ Erzherzog Ferdinand Karl neben der Hofburg auf dem Platz des jetzigen"Tiroler Landestheaters" nach venezianischem, schließlich übertrumpften Vorbild ein neuen Komödienhaus errichten. Italienische Handwerker statteten es künstlerisch und technisch mit allem nur erdenklichen Zubehör aus. Dieses an die tausend Personen fassende erste freistehende Opernhaus im deutschen Sprachraum war zugleich die erste deutsche Bühne, die fest angestelltes Personal beschäftigte. Das Haus wurde 1654 mit "La Cleopatra", Cestis für Innsbruck umgearbeiteten "Il Cesare Amante", eröffnet. In der Folge wurde es auch von niederländischen, italienischen und deutschen wandernden Komödianten bespielt. Von ihnen wurde Laurentius von Schnüffis (1633-1702) mit dem Titel eines "poeta laureatus" ausgezeichnet. Erzherzog Ferdinand Karl veranlasste weiters um 1660 den Umbau des alten Komödienhauses in eine Reitschule und in einen Theaterraum mit raffiniertesten technischen Anlagen, mittels derer z.B. auf der Bühne Schiffe im Wasser fahren konnten. Überwältigende musikalische Erlebnisse boten sich im Spätherbst 1655 allen Gästen, die den Besuch der Königin Christine von Schweden miterlebten: Sie wurde in der Stadt von achtzehn Trompetern und zwei Paukern eingeleitet und hörte nach der Ablegung ihres katholischen Glaubensbekenntnisses in der Hofkirche das Amt mit
"auserlesener Musik". Ihr zu Ehren veranstaltete Erzherzog Ferdinand Karl u.a. ein grandioses Theaterspektakel; die Aufführung der Oper "L'Argia" von Cesti nach einem Text des Innsbrucker Hofdichters Johann Philipp Apollonio umfasste acht Akte und mehrere Ballette, ausgeführt von besten und kostspieligsten Kräften. Auch der zweite Aufenthalt Königin Christines in Innsbruck 1662 war Anstoß für die Komposition und Aufführung einer Prunkoper. Cesti vertonte diesmal La Magnanimità d'Alessandro".[22]
Erzherzog Sigmund Franz (1630-1665) setzte bei seinem Regierungsantritt 1663 der luxuriösen Hofhaltung seines Bruders zur Sanierung des Staatshaushalts ein Ende. Er reduzierte die Zahl der Hof- und Kammermusiker und entließ Schauspieler, behielt jedoch Cesti im Dienst. Zwar zeigt das Nachlassverzeichnis Erzherzog Sigmunds Franz einen reichen Bestand an Musikinstrumenten, Musikalien und Komponistenporträts, doch dürfte er diesen aus Gründen der Sparsamkeit kaum selbst vermehrt haben. Cesti hatte bereits eine neue Oper zur Vermählung seines Herrn komponiert ("Semiramis ossia la schiava fortunata"), doch starb dieser vor den Hochzeitsfeierlichkeiten.
Tirol fiel nun an Kaiser Leopold I. Dieser hob 1665 den Innsbrucker Hofstaat auf. Erneut verloren Innsbrucker Hofmusiker ihre Anstellung, nur einige wurden nach Wien übernommen. Jedoch bestellte Leopold schon im folgenden Jahr wieder einige Musiker in Innsbruck, die die Musik in der Hofkirche, für die Fürstinwitwe Anna von Medici und fürstliche Gäste besorgten.[23] Die anfänglich 18 Musiker dieser "kaiserlichen Hofmusik"waren über die Innsbrucker Kammerbeamten dem Wiener Hof unterstellt. Nach dem Tod von Ambrosius Reiner übernahm 1672 bis 1676 Giovanni Buonaventura Viviani (1638-nach 1692) die künstlerische Leitung des Ensembles, nach ihm der bisherige Hoforganist Severin Schwaighofer (†1700), der durch seine Kompositionen zu Jesuitenschauspielen bekannt wurde.[24]
Eleonore von Österreich, die Gattin des 1678 zum Statthalter von Tirol berufenen Herzogs Karl von Lothringen, legte Wert auf eine gediegene Musikpflege an ihrer Innsbrucker Residenz. Sie hatte nicht nur selbst Musiker für ihren persönlichen Dienst, sondern sogar ihren eigenen Hofkomponisten Carlo Agostino Badia (ca.1672-1738). Opern- und Oratorienaufführungen und die Förderung des Jesuitentheaters bekundeten den Kunstsinn der Herzogin (†1697).[25]
Ein neuer Gubernator kam erst im Jahre 1707 nach Tirol. Herzog Karl Philipp von der Pfalz-Neuburg (1661-1742) ließ sich von seiner schlesischen Musikkapelle nach Innsbruck begleiten; sein Kapellmeister Johann Jakob Greber (vor 1700-1731) vereinigte sie in Innsbruck mit der "kaiserlichen Hofmusik" zu seinem über 40 Mitglieder zählenden Ensemble. Herzog Karl Philipp, seine Gattin Theresa und seine Tochter Elisabeth konnten selbst ein Instrument spielen bzw. vortrefflich singen. Familienfeste bei Hof und fürstliche Gäste erhielten wieder durch Musiktheater, Ballett, Jesuitenspiel einen feierlichen Rahmen. Während der Karwoche erklangen Oratorien ("Sepolcri"). 1709 wurde das Komödienhaus renoviert. Herzog Karl Philipp übernahm nach dem Tod seines Bruders Johann Wilhelm die Regierung der pfälzischen Erblande. Er verlegte 1717 seinen Hofstaat nach Neuburg und Heidelberg, 1720 nach Mannheim. Die tüchtigsten Kräfte der Innsbrucker Hofmusik übersiedelten mit ihm und bildeten den Grundstock des "Mannheimer Orchesters", das unter Johann Stamitz und seinen Nachfolgern maßgeblichen Anteil hatte an der Ausbildung des klassischen Musikstils.[26] Für die in Innsbruck verbliebenen Musiker, die lediglich noch die Musik zu Gottesdiensten in der Hofkirche übernahmen, bestimmte 1720 Kaiser Leopold I. Bernardo d'Aprile (ca.1687-1781) zum Kapellmeister. Im Zuge der kaiserlichen Zentralisierungsbestrebungen wurde dieser aber 1724 seines Amtes wieder enthoben. Johann Heinrich Hörmann (1694-1763) fungierte von da an als "Direktor der Hofmusik", deren Auflösung seit 1724 formell beschlossen war: Frei werdende Stellen wurden nicht mehr besetzt. 1748 gingen die letzten vier noch lebenden Innsbrucker Hofmusiker in den Ruhestand oder übernahmen ein Amt in der Regierungskanzlei.[27]
Fussnoten
[1] Walter Senn, Musik und Theater am Hof zu Innsbruck, Innsbruck 1954, S. 1ff;
Walter Senn, "Innsbrucker Hofmusik", in: ÖMZ 25 (1970), S. 659;
Manfred Schneider, "Vom Musikleben am Hof Herzog Sigmunds des Münzreichen", in: Der Herzog und sein Taler. Erzherzog Sigmund der Münzreiche - Politik, Münzwesen, Kunst [Katalog zur Tiroler Landesausstellung in Hall/Tirol 1986], Innsbruck 1986, S. 57ff.;
Hans Joachim Moser, Paul Hofhaimer, Stuttgart-Berlin 1929, S. 14ff.
[2] Walter Senn, Musik und Theater am Hof zu Innsbruck, Innsbruck 1954, S. 18ff;
Walter Senn, "Maximilian und die Musik", in: Ausstellung Maximilian I. Innsbruck [Beiträge im Katalog], Innsbruck 1969, S. 76;
Gernot Gruber, "Beginn der Neuzeit", in: Musikgeschichte Österreichs 1, hrsg. v. Rudolf Flotzinger und Gernot Gruber, Graz [u.a.] 1977, S. 196.
Vgl. Uta Henning, Musica Maximilianea. Die Musikgraphiken in den bibliophilen Unternehmungen Kaiser Maximilians I., Neu-Ulm 1987.
[3] Gernot Gruber, "Beginn der Neuzeit", in: Musikgeschichte Österreichs 1, hrsg. v. Rudolf Flotzinger und Gernot Gruber, Graz [u.a.] 1977, S. 190ff.
[4] Walter Senn, "Maximilian und die Musik", in: Ausstellung Maximilian I. Innsbruck [Beiträge im Katalog], Innsbruck 1969, S. 77;
Franz Waldner, "Heinrich Ysaac", in: Zeitschrift des Ferdinandeums, 3. Folge, 48. Heft (1904), S. 189;
Louise Cuyler, The Emperor Maximilian I and Music, London [u.a.] 1973, S. 47ff.
[5] Walter Senn, "Maximilian und die Musik", in: Ausstellung Maximilian I. Innsbruck [Beiträge im Katalog], Innsbruck 1969, S. 76, 80f.;
Walter Senn, "Innsbrucker Hofmusik", in: ÖMZ 25 (1970), S. 659;
Walter Senn, "Musik in Tirol. Älteste Nachrichten-Heldenlieder-Minnesänger-Spielleute", in: Erläuterungen zur Kulturkarte von Tirol. Historische Stätten und Kulturdenkmale, hrsg. v. Ernest Troger, Wien 1967, S. 25;
Louise Cuyler, The Emperor Maximilian I and Music, London [u.a.] 1973, S. 49;
Gernot Gruber, "Beginn der Neuzeit", in: Musikgeschichte Österreichs 1, hrsg. v. Rudolf Flotzinger und Gernot Gruber, Graz [u.a.] 1977, S. 198;
Otto zur Nedden, "Zur Geschichte der Musik am Hofe Kaiser Maximilians I.", in: Zeitschrift für Musikwissenschaft 15 (1932/33), S. 27.
[6] Walter Senn, "Maximilian und die Musik", in: Ausstellung Maximilian I. Innsbruck [Beiträge im Katalog], Innsbruck 1969, S. 84;
Walter Senn, Musik und Theater am Hof zu Innsbruck, Innsbruck 1954, S. 30;
Oskar Eberstaller, Orgeln und Orgelbauer in Österreich, Graz-Köln 1955, S. 14.
[7] Walter Senn, "Innsbrucker Hofmusik", in: ÖMZ 25 (1970), S. 660;
Walter Senn, "Maximilian und die Musik", in: Ausstellung Maximilian I. Innsbruck [Beiträge im Katalog], Innsbruck 1969, S. 77;
vgl. Gernot Gruber, "Beginn der Neuzeit", in: Musikgeschichte Österreichs 1, hrsg. v. Rudolf Flotzinger und Gernot Gruber, Graz [u.a.] 1977, S. 198.
[8] Zitiert nach Ulrich Crämer, "Eine Reise durch Schwaben, Tirol und die Rheinlande im Jahre 1503", in:Alemannisches Jahrbuch 1956, S. 383.
[9] Zitiert nach Ulrich Crämer, "Eine Reise durch Schwaben, Tirol und die Rheinlande im Jahre 1503", in:Alemannisches Jahrbuch 1956, S. 385.
[10] Walter Senn, "Maximilian und die Musik", in: Ausstellung Maximilian I. Innsbruck [Beiträge im Katalog], Innsbruck 1969, S. 79;
Gernot Gruber, "Beginn der Neuzeit", in: Musikgeschichte Österreichs 1, hrsg. v. Rudolf Flotzinger und Gernot Gruber, Graz [u.a.] 1977, S. 201;
vgl. hierzu ferner:
Walter Senn, "Innsbrucker Hofmusik", in: ÖMZ 25 (1970), S. 660;
Louise Cuyler, The Emperor Maximilian I and Music, London [u.a.] 1973, S. 66f.;
Wolfgang Pfaundler, Die schönsten Bilder von Innsbruck 1500-1822, Innsbruck o.J., S. 2ff.
[11] Walter Senn, "Maximilian und die Musik", in: Ausstellung Maximilian I. Innsbruck [Beiträge im Katalog], Innsbruck 1969, S. 81;
Walter Senn, Musik und Theater am Hof zu Innsbruck, Innsbruck 1954, S. 29f.;
Walter Senn, "Innsbrucker Hofmusik", in: ÖMZ 25 (1970), S. 659;
Walter Senn, "Musik in Tirol. Älteste Nachrichten-Heldenlieder-Minnesänger-Spielleute", in: Erläuterungen zur Kulturkarte von Tirol. Historische Stätten und Kulturdenkmale, hrsg. v. Ernest Troger, Wien [1967], S. 25;
Walter Senn, "Volkslieder in Tirol bis zum 17. Jahrhundert", in: Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft 4 (1956), S. 189;
Franz Waldner, "Heinrich Ysaac", in: Zeitschrift des Ferdinandeums, 3. Folge, 48. Heft (1904), S. 185ff.;
Gerhard Rudolf Pätzig, Liturgische Grundlagen und handschriftliche Überlieferung von Heinrich Isaacs 'Choralis Constantinus', Diss. masch. Tübingen 1956, S. 100, 106;
Gernot Gruber, "Beginn der Neuzeit", in: Musikgeschichte Österreichs 1, hrsg. v. Rudolf Flotzinger und Gernot Gruber, Graz [u.a.] 1977, S. 209, 223;
vgl. Ludwig Steub, Herbsttage in Tirol, München 1889 (2. Auflage), S. 43;
Martin Picker, Henricus Isaac. A Guide to Research (= Composer Resource Manuals 35), New York - London 1991, S. 4ff., 115f.;
Walter Salmen, "'Innsbruck, ich muß dich lassen'. Die Wandlung einer popularen Hofweise vom 16. bis zum 20. Jahrhundert", in: Heinrich Isaac und Paul Hofhaimer im Umfeld von Kaiser Maximilian I., hrsg. v. Walter Salmen (= Innsbrucker Beiträge zur Musikwissenschaft 16), Innsbruck 1997, S. 245ff.;
Andrea Lindmayr-Brandl, "'Innsbruck, ich muß dich lassen'. Eine Rezeptionsgeschichte des Isaakschen Liedsatzes", in: Heinrich Isaac und Paul Hofhaimer im Umfeld von Kaiser Maximilian I., hrsg. v. Walter Salmen (= Innsbrucker Beiträge zur Musikwissenschaft 16), Innsbruck 1997, S. 255ff.
[12] Walter Senn, "Maximilian und die Musik", in: Ausstellung Maximilian I. Innsbruck [Beiträge im Katalog], Innsbruck 1969, S. 80;
Gernot Gruber, "Beginn der Neuzeit", in: Musikgeschichte Österreichs 1, hrsg. v. Rudolf Flotzinger und Gernot Gruber, Graz [u.a.] 1977, S. 208;
Adolf Koczirz, "Die Auflösung der Hofmusikkapelle nach dem Tode Kaiser Maximilians I.", in: Zeitschrift für Musikwissenschaft 13 (1931), S. 531 ff.
[13] Walter Senn, Musik und Theater am Hof zu Innsbruck, Innsbruck 1954, S. 59f.;
Walter Senn, "Innsbrucker Hofmusik", in: ÖMZ 25 (1970), S. 660;
Oskar Eberstaller, Orgeln und Orgelbauer in Österreich, Graz-Köln 1955, S. 9;
Hans Heiling, "Historische Orgeln in Tirol. Ein Beitrag zu ihrer Geschichte und Charakteristik", in: Ars organi35. Heft (1969), S. 1323;
Josef Mertin, "Historische Musikinstrumente Tirols", in: ÖMZ 25 (1970), S. 686, 688;
Alois Forer, Orgeln in Österreich, Wien-München 1973, S. 176f.;
Egon Krauss, Die Orgeln Innsbrucks (= Innsbrucker Beiträge zur Musikwissenschaft 1), Innsbruck 1977, S. 24ff.;
Egon Krauss, Die Ebert-Orgel in der Hofkirche zu Innsbruck (1558). Ihre Geschichte und Wiederherstellung. Aus dem Nachlass hrsg. v. Markus Spielmann (= Musikwissenschaftliche Beiträge der Schlägler Musikseminare 2), Innsbruck/Neu-Rum 1989. -
Siehe auch mehrere Beiträge zum Themenkomplex "Die Ebertorgel und ihre Restaurierung" in: Orgel und Orgelspiel im 16. Jahrhundert, hrsg. v. Walter Salmen (= Innsbrucker Beiträge zur Musikwissenschaft 2), Neu-Rum bei Innsbruck 1978.
[14] Walter Senn, Musik und Theater am Hof zu Innsbruck, Innsbruck 1954, S. 63ff.;
Walter Senn, "Innsbrucker Hofmusik", in: ÖMZ 25 (1970), S. 660f.;
Walter Senn, "Musik in Tirol. Älteste Nachrichten-Heldenlieder-Minnesänger-Spielleute", in: Erläuterungen zur Kulturkarte von Tirol. Historische Stätten und Kulturdenkmale, hrsg. v. Ernest Troger, Wien 1967, S. 25;
Walter Senn, "Zur Lebensgeschichte von Hans Schächinger d.Ä. und Hans Schächinger d.J.", in: Acta Organologica 7 (1973), S. 191;
Walter Senn, "Zur Lebensgeschichte des Tiroler Komponisten Blasius Amon (um 1560-1590). Mit einem Werkverzeichnis", in: Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 56 (1976), S. 152;
Walter Pass, "Reformation und katholische Erneuerung", in: Musikgeschichte Österreichs 1, hrsg. v. Rudolf Flotzinger und Gernot Gruber, Graz [u.a.] 1977, S. 257ff.;
Walter Pass, Musik und Musiker am Hof Maximilians II. (= Wiener Veröffentlichungen zur Musikwissenschaft 20), Tutzing 1980, S. 117ff.;
Alfred Einstein, "Italienische Musik und italienische Musiker am Kaiserhof und an den erzherzoglichen Höfen in Innsbruck und Graz", in: Studien zur Musikwissenschaft 21 (1934), S. 8f.;
Martin Ruhnke, Beiträge zu einer Geschichte der deutschen Hofmusikkollegien im 16. Jahrhundert, Berlin 1963, S. 243, 304, 307;
Franco Colussi, "Prefazione", in: "Il secondo libro de madrigali a sei voci" Venezia, Angelo Gardano 1580 a cura di Franco Colussi (= Edizione Nationale delle Opere di Andrea Gabrieli [1533]-1585. Edizione Critica 8) Milano 2001, S. 9f.;
Wolfgang Boetticher, Aus Orlando di Lassos Wirkungskreis, Kassel [u.a.] 1963, S. 36ff.;
Hildegard Herrmann-Schneider, "Tiroler Landesfürst verehrte 'göttlichen' Orlando", in: Tiroler Tageszeitung v. 4./5.9.1993, S. 8. -
Vgl. Jutta Höpfel, Innsbruck Residenz der alten Musik, Innsbruck-Wien 1989, S. 39ff.;
vgl. Peter Tschmuk, Die höfische Musikpflege in Tirol im 16. und 17. Jahrhundert. Eine sozioökonomische Untersuchung (= Bibliotheca Musicologica Universität Innsbruck 5), Innsbruck [u.a.] 2001, S. 33ff.
[15] Walter Senn, "Innsbrucker Hofmusik", in: ÖMZ 25 (1970), S. 661f.;
Franz Waldner, "Zwei Inventarien aus dem XVI. und XVII. Jahrhundert über hinterlassene Musikinstrumente und Musikalien am Innsbrucker Hofe", in: Studien zur Musikwissenschaft 4 (1916), S. 129ff.;
Alois Primisser, Die kaiserlich-königliche Ambraser Sammlung, Wien 1819, S. 216ff.;
Walter Pass, "Die Instrumentensammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum", in: Österreichische Musikzeitschrift 25 (1970), S. 693;
Josef Mertin, "Historische Musikinstrumente Tirols", in: ÖMZ 25 (1970), S. 690;
Für Aug' und Ohr. Musik in Kunst- und Wunderkammern [Katalog zur Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien im Schloss Ambras 1999], hrsg. v. Wilfried Seipel, Wien 1999. -
Aus Ferdinands Kunst- und Wunderkammer haben sich etwa auch die anonyme sechsstimmige Motette "Martia terque quater" und Ludwig Senfls vierstimmiges Lied "Aus guetem Grund", um 1530 auf Leinen gestickt und in einer seidenen Gürteltasche verwahrt, erhalten. Faksimile-Ausgabe der beiden Stücke siehe
Imperiale Musik von Schloß Ambras aus der Regierungszeit Karls V. und Ferdinands I., hrsg. v. Walter Salmen, Innsbruck 1992.
[16] Alois Primisser, Die kaiserlich-königliche Ambraser Sammlung, Wien 1819, S. 256ff.;
Anton Dörrer, "Hundert Innsbrucker Notendrucke aus dem Barock. Ein Beitrag zur Geschichte der Musik und des Theaters in Tirol", in: Gutenberg-Jahrbuch 14 (1939), S. 251;
Wolfgang Boetticher, Aus Orlando di Lassos Wirkungskreis, Kassel [u.a.] 1963, S. 37.
[17] Walter Senn, "Innsbrucker Hofmusik", in: ÖMZ 25 (1970), S. 662;
Helmuth Osthoff, "Eine unbekannte Schauspielmusik Jakob Regnarts", in: Festschrift für Johannes Wolf zu seinem sechzigsten Geburtstage, Berlin 1929, Reprint Hildesheim-New York 1978, S. 153f.
[18] Josef Hirn, Erzherzog Ferdinand II. von Tirol. Geschichte seiner Regierung und seiner Länder 2, Innsbruck 1888, S. 476.
[19] Walter Senn, Musik und Theater am Hof zu Innsbruck, Innsbruck 1954, S. 187ff.;
Walter Senn, "Innsbrucker Hofmusik", in: ÖMZ 25 (1970), S. 662;
Walter Pass, "Reformation und katholische Erneuerung", in: Musikgeschichte Österreichs 1, hrsg. v. Rudolf Flotzinger und Gernot Gruber, Graz [u.a.] 1977, S. 259f.;
Othmar Wessely, "Das Werden der barocken Musikkultur", in: Musikgeschichte Österreichs 1, hrsg. v. Rudolf Flotzinger und Gernot Gruber, Graz [u.a.] 1977, S. 285. -
Vgl. Peter Tschmuk, Die höfische Musikpflege in Tirol im 16. und 17. Jahrhundert. Eine sozioökonomische Untersuchung (= Bibliotheca Musicologica Universität Innsbruck 5), Innsbruck [u.a.] 2001, S. 189ff.
[20] Zitiert nach Walter Senn, "Stadlmayr, Johann", in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart 12, Kassel [u.a.] 1965, Sp.1130f. -
Die Passage aus Megerles Autobiographie "Speculum musico-mortuale, das ist Musicalischer Todtenspiegel" ist in längerem Kontext zitiert bei Walter Senn, Musik und Theater am Hof zu Innsbruck, Innsbruck 1954, S. 201. -
Vgl. Peter Tschmuk, Die höfische Musikpflege in Tirol im 16. und 17. Jahrhundert. Eine sozioökonomische Untersuchung (= Bibliotheca Musicologica Universität Innsbruck 5), Innsbruck [u.a.] 2001, S. 275, 308, 318f., 369.
[21] Walter Senn, Musik und Theater am Hof zu Innsbruck, Innsbruck 1954, S. 205ff.;
Walter Senn, "Innsbrucker Hofmusik", in: ÖMZ 25 (1970), S. 662ff.;
Othmar Wessely, "Das Werden der barocken Musikkultur", in: Musikgeschichte Österreichs 1, hrsg. v. Rudolf Flotzinger und Gernot Gruber, Graz [u.a.] 1977, S. 287ff.;
Franz Carl Zoller, Geschichte und Denkwürdigkeiten der Stadt Innsbruck und der umliegenden Gegend 1, Innsbruck 1816, S. 316ff.;
Anton Dörrer, "Hundert Innsbrucker Notendrucke aus dem Barock. Ein Beitrag zur Geschichte der Musik und des Theaters in Tirol", in: Gutenberg-Jahrbuch 14 (1939), S. 257ff.;
"Hofstaat, Hofsitte und Hoffestlichkeiten unter Erzherzog Leopold dem Frommen zu Innsbruck", in: Neue Zeitschrift des Ferdinandeums fuer Tirol und Vorarlberg 2 (1836), S. 17ff. -
Vgl. Peter Tschmuk, Die höfische Musikpflege in Tirol im 16. und 17. Jahrhundert. Eine sozioökonomische Untersuchung (= Bibliotheca Musicologica Universität Innsbruck 5), Innsbruck [u.a.] 2001, S. 242ff., 323ff.
[22] Walter Senn, Musik und Theater am Hof zu Innsbruck, Innsbruck 1954, S. 244ff.;
Walter Senn, "Innsbrucker Hofmusik", in: ÖMZ 25 (1970), S. 665ff.;
Walter Senn, "Musik in Tirol. Älteste Nachrichten-Heldenlieder-Minnesänger-Spielleute", in: Erläuterungen zur Kulturkarte von Tirol. Historische Stätten und Kulturdenkmale, hrsg. v. Ernest Troger, Wien 1967, S. 25;
Franz Carl Zoller, Geschichte und Denkwürdigkeiten der Stadt Innsbruck und der umliegenden Gegend 1, Innsbruck 1816, S. 370ff.;
Anton Dörrer, "Hundert Innsbrucker Notendrucke aus dem Barock. Ein Beitrag zur Geschichte der Musik und des Theaters in Tirol", in: Gutenberg-Jahrbuch 14 (1939), S. 262f.;
Adolf Sandberger, "Beziehungen der Königin Christine von Schweden zur italienischen Musik, insbesondere zu M. A. Cesti. Mit einem Anhang über Cestis Innsbrucker Aufenthalt", in: Bulletin de la société 'Union Musicologique' 5 (1925), S. 138ff.;
Norbert Hölzl, "Innsbrucks größtes Theaterfest für Christine von Schweden. Die Festoper 'L'Argia' mit 70 Personen, drei Chören und vier Balletten", in: Tiroler Heimatblätter 46 (1971), S. 112ff. -
Vgl. Jutta Höpfel, Innsbruck Residenz der alten Musik, Innsbruck-Wien 1989, S. 81ff.
[23] Walter Senn, Musik und Theater am Hof zu Innsbruck, Innsbruck 1954, S. 292ff.;
Walter Senn, "Innsbrucker Hofmusik", in: ÖMZ 25 (1970), S. 668f.;
Franz Waldner, "Zwei Inventarien aus dem XVI. und XVII. Jahrhundert über hinterlassene Musikinstrumente und Musikalien am Innsbrucker Hofe", in: Studien zur Musikwissenschaft 4 (1916), S. 130ff.;
Franz Carl Zoller, Geschichte und Denkwürdigkeiten der Stadt Innsbruck und der umliegenden Gegend 1, Innsbruck 1816, S. 383;
Anton Dörrer, "Hundert Innsbrucker Notendrucke aus dem Barock. Ein Beitrag zur Geschichte der Musik und des Theaters in Tirol", in: Gutenberg-Jahrbuch 14 (1939), S. 263;
Adolf Sandberger, "Beziehungen der Königin Christine von Schweden zur italienischen Musik, insbesondere zu P. A. Cesti. Mit einem Anhang über Cestis Innsbrucker Aufenthalt", in: Bulletin de la société 'Union Musicologique' 5 (1925), S. 160.
[24] Walter Senn, Musik und Theater am Hof zu Innsbruck, Innsbruck 1954, S. 295ff.;
Herbert Seifert, Giovanni Buonaventura Viviani. Leben, Instrumentalwerke, Vokale Kammermusik (= Wiener Veröffentlichungen zur Musikwissenschaft 21), Tutzing 1982, S. 20f., 27, 188f. -
Eine Toccata in d und eine Canzona in d für Orgel von Severin Schwaighofer sind eingespielt von Ernst Kubitschek auf der CD "Orgeln in Tirol.Ried im Oberinntal 1733", Innsbruck: ORF Tirol 1999. -
Zwei weitere Toccaten und eine Canzon für Orgel von Severin Schweighofer sind eingespielt von Peter Waldner auf der CD "Chororgel im Stift Stams", Innsbruck: ORF Tirol 1995.
[25] Walter Senn, Musik und Theater am Hof zu Innsbruck, Innsbruck 1954, S. 305ff.;
Walter Senn, "Innsbrucker Hofmusik", in: ÖMZ 25 (1970), S. 669.
[26] Walter Senn, Musik und Theater am Hof zu Innsbruck, Innsbruck 1954, S. 312ff.;
Walter Senn, "Innsbrucker Hofmusik", in: ÖMZ 25 (1970), S. 669f.;
Walter Senn, "Musik in Tirol. Älteste Nachrichten-Heldenlieder-Minnesänger-Spielleute", in: Erläuterungen zur Kulturkarte von Tirol. Historische Stätten und Kulturdenkmale, hrsg. v. Ernest Troger, Wien 1967, S. 26;
Walter Senn, "Einleitung", in: Tiroler Instrumentalmusik im 18. Jahrhundert, hrsg. v. Walter Senn (= Denkmäler der Tonkunst in Österreich 86), Wien 1949, S. VIf.;
Anton Dörrer, "Hundert Innsbrucker Notendrucke aus dem Barock. Ein Beitrag zur Geschichte der Musik und des Theaters in Tirol", in: Gutenberg-Jahrbuch 14 (1939), S. 263f.;
Gerhard Croll, "Zur Vorgeschichte der 'Mannheimer'", in: Bericht über den siebenten internationalen musikwissenschaftlichen Kongress Köln 1958, Kassel [u.a.] 1959, S. 82f.;
Roland Würtz, Verzeichnis und Ikonographie der kurpfälzischen Hofmusiker zu Mannheim nebst darstellendem Theaterpersonal 1723-1803 (= Quellenkataloge zur Musikgeschichte 8), Wilhelmshaven 1975, S. 35ff.;
Ludwig Finscher, "Mannheimer Orchester- und Kammermusik", in: Die Mannheimer Hofkapelle im Zeitalter Carl Theodors, hrsg. v. Ludwig Finscher, Mannheim 1992, S. 141.
[27] Walter Senn, Musik und Theater am Hof zu Innsbruck, Innsbruck 1954, S. 324ff.; Walter Senn, "Innsbrucker Hofmusik", in: ÖMZ 25 (1970), S. 670;
Walter Senn, "Der Innsbrucker Hofmusiker Johann Heinrich Hörmann (1694-1763)", in: Tiroler Heimatblätter 50 (1975), S. 85.